Du musst dir nicht alles gefallen lassen!

Die nächsten 7 Botschaften sollen dich unterstützen, dir nicht alles gefallen zu lassen. Hier erfährst du, welche Rechte du hast. Wie du deinen Gefühlen vertrauen kannst. Und was du tun kannst, wenn dir eine Person zu nahe kommt. Auch erfährst du, an wen du dich wenden kannst.

INFO: 7 Botschaften

  1. Dein Körper gehört dir!
  2. Deine Gefühle sind wichtig!
  3. Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen!
  4. Du darfst Nein sagen!
  5. Es gibt gute und schlechte Geheimnisse!
  6. Du darfst dir Hilfe holen!
  7. Du bist nicht schuld!

1. Dein Körper gehört dir!

Du bist wichtig. Deinen Körper gibt es nur einmal. Dein Körper ist wertvoll. Du allein entscheidest über deinen Körper.

Du bestimmst:

  • Wie möchtest du berührt werden?
  • Wann möchtest du berührt werden?
  • Wo am Körper möchtest du berührt werden?
  • Von wem möchtest du berührt werden?

2. Deine Gefühle sind wichtig!

  • Vertraue deinen Gefühlen. Fühlst du dich bei etwas wohl? Dann hast du angenehme Gefühle. Fühlt sich etwas komisch oder blöd an? Dann hast du unangenehme Gefühle.
  • Unangenehme Gefühle sind ein Warnsignal dafür, dass etwas nicht stimmt. Du darfst unangenehme Gefühle haben.
  • Vielleicht denkst du: Meine Gefühle sind falsch. Aber egal, was du fühlst, deine Gefühle sind richtig. Vielleicht ärgerst du dich, bist traurig oder verletzt. Dann kannst du dich an eine Person wenden, der du vertraust, und darüber reden.

3. Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen!

  • Schöne Berührungen machen glücklich und fühlen sich gut an.
  • Unangenehme Berührungen verwirren oder machen Angst oder tun sogar weh. Niemand darf deinen Körper gegen deinen Willen berühren. Niemand darf dich an der Vulva oder am Penis anfassen. Oder am Po oder an den Brüsten. Du darfst dich wehren.
  • Du musst auch niemanden an den Geschlechtsteilen anfassen.
  • Niemand darf dich zu etwas zwingen, das du nicht willst. Das gilt auch für Menschen, die du kennst und die du gern hast.

4. Du darfst Nein sagen!

  • Niemand darf dich anfassen, wenn du nicht willst.
  • Niemand darf von dir etwas verlangen, das du nicht tun willst. Zum Beispiel einen Sexfilm anschauen oder eine Person berühren.
  • Du darfst Nein sagen! Andere müssen akzeptieren, wenn du Nein sagst.
  • Du darfst dich wehren.

5. Es gibt gute und schlechte Geheimnisse

  • Gute Geheimnisse machen Freude. Ein gutes Geheimnis ist zum Beispiel: Du verrätst deiner Freundin oder deinem Freund nichts von einem Geschenk.
  • Schlechte Geheimnisse machen ein ungutes Gefühl. Ein schlechtes Geheimnis ist: Eine andere Person macht etwas, das du nicht möchtest. Und sie verlangt von dir, niemandem davon zu erzählen. Zum Beispiel streichelt und küsst die Person dich ganz intim. Sie weiß, dass sie das nicht darf. Deshalb will sie nicht, dass du es weitersagst. Schlechte Geheimnisse sind belastend für dich.

TIPP: Mit schlechten Geheimnissen umgehen

Schlechte Geheimnisse kannst du weitersagen. Auch wenn du etwas anderes versprochen hast. Das hat nichts mit Petzen zu tun. Du schützt dich selbst, wenn du schlechte Geheimnisse einer vertrauten Person weitersagst. Die vertraute Person kann dir nur helfen, wenn sie vom schlechten Geheimnis erfährt.

6. Du darfst dir Hilfe holen!

  • Wenn du etwas Unangenehmes oder Schlimmes erlebt hast: Erzähle einer vertrauten Person davon. Du bist nicht allein. Du kannst Unterstützung bekommen.
  • Manchmal musst du mehreren Personen davon erzählen. Bis eine Person zuhört und weiterhilft. Gib nicht auf und erzähle weiter von deinem Erlebnis. Reden kann helfen. Und so könnt ihr gemeinsam weitere Hilfemöglichkeiten überlegen.
  • Du kannst dich auch direkt an eine Beratungsstelle wenden. Beratungsstellen findest du auf der nächsten Seite.

7. Du bist nicht schuld!

  • Wenn eine Person deine Grenzen verletzt hat, ist immer diese Person schuld. Und nicht du. Andere müssen deine Grenzen akzeptieren.
  • Vielleicht sagt die Person: Du bist selber schuld. Das stimmt nicht. Die Täterin oder der Täter ist schuld.
  • Vielleicht hast du dich nicht gewehrt, weil du Angst hattest. Auch dann hast du keine Schuld.
  • Manche Menschen denken immer noch: Wer Gewalt erlebt, hat bestimmt auch etwas falsch gemacht. Das stimmt nicht.
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